Immobilienbetrug in sozialen Netzwerken – Was Sie wissen sollten

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In den sozialen Medien tummeln sich immer häufiger unseriöse Angebote von sogenannten Finfluencern – Influencern, die sich auf Finanzthemen spezialisiert haben. Sie versprechen ihren Followern oft den Traum vom einfachen Immobilienkauf und werben dabei mit verlockenden Komplettpaketen. Diese Pakete sollen angeblich alle wichtigen Schritte abdecken, wie:

– Die Auswahl der richtigen Immobilie
– Die Finanzierung
– Die Suche nach Mietern
– Notwendige Sanierungen
– Verwaltung der Immobilie

Gefährliche Versprechen und enttäuschte Investoren

Leider haben in der letzten Zeit viele Menschen auf solche Angebote vertraut und hohe Verluste erlitten. Laut einer gemeinsamen Untersuchung von NDR und Der Spiegel fühlten sich zahlreiche Investoren von diesen Influencern getäuscht. Die Immobilien wiesen oft erhebliche Mängel auf, und versprochene Modernisierungen blieben aus. Zudem wurden die in Aussicht gestellten Mieteinnahmen oft nicht erreicht. Einige Investoren berichten, dass die Mieten weit über dem Durchschnitt lagen und die prognostizierten Gewinne nicht realisiert wurden.

Viele der Geschädigten wenden sich nun an spezialisierte Anwälte, um Schadensersatz zu fordern, und in mindestens einem Fall läuft bereits ein Gerichtsverfahren gegen den Verkäufer.

Verlockende Angebote mit großen Risiken

Sicherlich sind Ihnen schon einmal Aussagen begegnet wie „Sechsstellig verdienen mit Immobilien“ oder „Eine Immobilie ohne Eigenkapital kaufen“. Solche Versprechen klingen natürlich attraktiv, entpuppen sich jedoch oft als unseriös. Die wichtigsten Risiken dabei:

  • Die Immobilien sind oft deutlich überteuert und ihren Preis nicht wert.
  • Modernisierungen werden entweder stark verzögert oder gar nicht durchgeführt, was zusätzliche Kosten verursacht.
  • Die Finfluencer und ihre Netzwerke kassieren überhöhte Provisionen.
  • Die angebotenen Leistungen sind häufig intransparent.

Auch die Finanzierung über kooperierende Banken kann für Käufer teuer werden. Laut der Verbraucherzentrale enthalten die Verträge häufig unübliche Klauseln: Der gesamte Kaufbetrag soll über einen Bauvertrag finanziert werden, bei dem die ersten Jahre nur Zinsen gezahlt werden, ohne dass der Kredit abbezahlt wird. Später erfolgt dann die Tilgung, was die Rückzahlung des Darlehens erheblich verzögert.

Was können Betroffene tun?

Wer Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, hat rechtliche Möglichkeiten, um sich zu wehren. Anwälte, die auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisiert sind, empfehlen folgende Schritte:

Verkäuferhaftung:

Wer eine Immobilie zu Anlagezwecken verkauft, muss Käufer umfassend über alle Risiken informieren, sonst besteht ein Anspruch auf Schadensersatz.

Beraterhaftung:

Banken haften ebenfalls, wenn sie ihre Kunden nicht ausreichend beraten haben.

Widerrufsrecht:

Falls der Käufer falsch über sein Widerrufsrecht belehrt wurde, kann der Vertrag unter Umständen noch bis zu einem Jahr nach Abschluss widerrufen werden.

Betroffene sollten unbedingt rechtlichen Rat einholen und auch eine Anzeige bei der Polizei oder Staatsanwaltschaft erstatten. Weitere Unterstützung gibt es bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).

Fünf Tipps für einen sicheren Immobilienkauf

  1. Lassen Sie die Immobilie vor dem Kauf von einem Experten bewerten.
  2. Ziehen Sie einen Anwalt hinzu, der den Kaufvertrag prüft.
  3. Unterschreiben Sie keine von Finfluencern empfohlenen Finanzierungsverträge ohne eingehende Prüfung.
  4. Informieren Sie sich ausführlich über Immobilienkredite.
  5. Lassen Sie sich von seriösen Fachleuten zur Immobilienfinanzierung beraten.

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