Hybridheizung: Die Kombination von Gas und Wärmepumpe – Lohnt sich das?
In Zeiten steigender Energiepreise und wachsender Umweltbewusstheit suchen viele Hausbesitzer nach effizienten und nachhaltigen Heizlösungen. Eine Option, die dabei ins Auge fällt, ist die Hybridheizung, die Gas und Wärmepumpe kombiniert. Doch ist diese Kombination wirklich sinnvoll? In diesem Beitrag beleuchten wir die Funktionsweise, Vor- und Nachteile sowie die aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen einer solchen Hybridheizung.
Wie funktioniert eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe?
Eine Hybridheizung vereint zwei Wärmeerzeuger: eine Gasheizung und eine Wärmepumpe. Beide Systeme sind über einen Wärmespeicher miteinander verbunden. Die Wärmepumpe übernimmt dabei den Großteil der Wärmeversorgung und arbeitet besonders effizient bei milden Temperaturen. Sinken die Außentemperaturen und die Wärmepumpe erreicht ihre Leistungsgrenze, schaltet sich die Gasheizung automatisch hinzu, um den zusätzlichen Wärmebedarf zu decken. Ein Pufferspeicher ist hierbei unerlässlich, da er überschüssige Wärme speichert und bei Bedarf abgibt.
Erfüllt die Hybridheizung die Anforderungen des neuen Heizungsgesetzes?
Das reformierte Gebäudeenergiegesetz (GEG), das seit dem 1. Januar 2024 in Kraft ist, schreibt vor, dass neue Heizsysteme zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Theoretisch kann eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe diese Vorgabe erfüllen, wenn die Wärmepumpe entsprechend dimensioniert ist und den Hauptteil der Heizleistung übernimmt. In der Praxis erweist sich dies jedoch oft als ineffizient, da moderne Wärmepumpen allein den gesamten Wärmebedarf decken können und eine zusätzliche Gasheizung überflüssig machen.
Welche Kosten entstehen bei der Anschaffung einer Hybridheizung?
Die Investitionskosten für eine Hybridheizung setzen sich aus den Preisen für beide Heizsysteme zusammen. Eine Gasheizung kostet je nach Modell zwischen 9.000 und 15.500 Euro. Wärmepumpen liegen vor Abzug staatlicher Förderungen zwischen 27.000 und 50.000 Euro, wobei Luft-Wasser-Wärmepumpen mit etwa 32.000 Euro die günstigste Variante darstellen. Da für eine Hybridheizung beide Systeme angeschafft werden müssen, summieren sich die Kosten entsprechend.
Gibt es staatliche Förderungen für Hybridheizungen?
Seit 2022 werden Hybridheizungen, die fossile Brennstoffe nutzen, nicht mehr staatlich gefördert. Lediglich der Anteil der Wärmepumpe kann bezuschusst werden, sofern diese mindestens 65 Prozent der Heizleistung erbringt. Allerdings entfallen dabei zusätzliche Boni, wie der Klimageschwindigkeits-Bonus von 20 Prozent, der nur beim vollständigen Umstieg auf erneuerbare Energien gewährt wird. Daher ist die Förderung für eine alleinstehende Wärmepumpe mit bis zu 70 Prozent deutlich attraktiver.
Welche Nachteile hat eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe?
Die Kombination von Gasheizung und Wärmepumpe bringt mehrere Nachteile mit sich:
- Höhere Anschaffungskosten: Die Investition in zwei Heizsysteme ist teurer als in ein einzelnes.
- Erhöhter Wartungsaufwand: Beide Systeme müssen regelmäßig gewartet werden, was zusätzliche Kosten verursacht.
- Platzbedarf: Zwei Heizsysteme benötigen mehr Raum für Installation und Betrieb.
- Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen: Trotz der Wärmepumpe bleibt die Abhängigkeit von Gas bestehen, was zukünftige Kostensteigerungen durch CO₂-Abgaben mit sich bringt.
Fazit: Ist eine Hybridheizung aus Gas und Wärmepumpe sinnvoll?
Angesichts der genannten Punkte erscheint der alleinige Einsatz einer modernen Wärmepumpe als effizientere und zukunftssichere Lösung. Sie erfüllt die gesetzlichen Anforderungen, reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und profitiert von hohen staatlichen Förderungen. Für Hausbesitzer, die eine nachhaltige und kosteneffiziente Heizlösung suchen, ist die Wärmepumpe daher die empfehlenswertere Wahl.
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