Baufinanzierung: Gehen die Zinsen Richtung Null?
Immobilienfinanzierung ist wegen der niedrigen Zinsen so günstig wie noch nie zuvor – und Experten rechnen nicht nur mit einem weiterhin anhaltenden niedrigen Zinsniveau, sondern sogar mit weiterer Abwärtsbewegung. Unser Nachbar im Norden macht den Vorreiter: In Dänemark bekommen Immobilienkäufer bei zwei Banken bereits Hypothekendarlehen zu einem negativen Sollzins bei zehnjähriger Zinsbindung! Nur die Darlehensgebühren sorgen für einen Effektivzins, der noch leicht oberhalb der Marke liegt.
Hierzulande sind wir nicht mehr weit vom dänischen Niveau entfernt. Kunden mit ausgezeichneter Bonität, die einen entsprechenden Prozentsatz des Kaufpreises als Eigenkapital mitbringen, können auch in Deutschland schon Darlehen zum Sollzinssatz von 0,35 Prozent bekommen – ebenfalls mit einer Laufzeit von zehn Jahren Zinsfestschreibung.
Zinsniveau bleibt niedrig
Experten schätzen, dass die Zinsen auch noch in den nächsten Wochen auf diesem niedrigen Niveau verblieben. Auch langfristig ist nicht mit einer Trendwende zu rechnen. Einige Fachleute erwarten sogar noch fallende Zinsen, weil die EZB den Strafzins für Banken jüngst noch einmal verschärft hat. Wer jetzt größere Summen bei der Zentralbank hinterlegt, zahlt neuerdings 0,5 Prozent auf die Summe der Einlage – 0,1 Prozent mehr als bisher. Der Strafzins soll die Banken animieren, Kredite zu vergeben.
Auch die Pläne der Europäischen Notenbank, ihr Anleihekaufprogramm auszuweiten, werden den Zinssatz für Baugeld weiter sinken lassen, weil dieser sich an der Rendite der langjährigen Staatsanleihen orientiert. Durch die Nachfrage der EZB werden sich die Kurse der Papiere erhöhen und damit sollte die Rendite sinken.
Negativer Sollzins für Baukredite?
Auch aus Marketinggründen werden hierzulande Banken auf die Idee kommen, negativ verzinste Baudarlehen anzubieten. Einzelne Banken halten dies grundsätzlich für denkbar. Allerdings haben einige Banken eine Zinsschwelle etabliert, die sie nicht unterschreiten möchten. Das und die Frage der praktischen Umsetzung lässt deshalb die Negativverzinsung für Baugeld noch nicht sehr wahrscheinlich werden.
Nicht auf bessere Zeiten warten
Finanzierungsexperten denken, dass es sich nicht lohnt, jetzt auf weiter fallende Zinsen zu warten, da die Preise für Immobilien in dieser Zeit weiter steigen. Beim Sichten von Finanzierungsangeboten sollte man überdies nicht nur Soll- und Effektivzinssatz vergleichen, denn das Gesamtpaket ist entscheidend:
– Zinsbindungsfrist
– Höhe der Tilgung
– Kredithöhe im Verhältnis zum Kaufpreis
– Eingesetztes Eigenkapital
– Eigene Bonität
Zinsen sollten auf jeden Fall auf eine lange Frist festgeschrieben werden, zehn Jahre sind laut Expertenmeinung schon zu kurz. Sinnvoller wären hier 15 bis 20 Jahre – oder mehr!
Nicht sparen – bauen!
Geraten wird daher zu einem Einsatz von möglichst viel Eigenkapital und einer Tilgung von jährlich mindestens drei Prozent. Es gilt: Wer ein großes Sparguthaben auf der Bank lagert, wird über kurz oder lang mit dem weitergereichten Minuszins dafür rechnen müssen. Da steckt man sein Geld statt in den Sparstrumpf. tatsächlich besser ins Betongold.
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